Glossar

Hier findest Du Antworten auf Abkürzungen wie CSRD, ESRS, LkSG.

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A

Anthropozän

Das Anthropozän ist ein vorgeschlagener geologischer Zeitabschnitt, der durch den bedeutenden Einfluss des Menschen auf die Erde und ihre Ökosysteme geprägt ist. Dieser Begriff deutet darauf hin, dass menschliche Aktivitäten, wie Umweltverschmutzung, Urbanisierung und Klimawandel, so tiefgreifend sind, dass sie die natürlichen Prozesse der Erde dauerhaft verändern.

(Nachhaltigkeitsbezogene) Auswirkungen

Die Auswirkungen, die das Unternehmen aufgrund seiner Tätigkeiten oder Geschäftsbeziehungen auf die Umwelt und die Menschen hat oder haben könnte, einschließlich der Auswirkungen auf ihre Menschenrechte. Die Auswirkungen können tatsächlich oder potenziell, negativ oder positiv, kurz-, mittel- oder langfristig, beabsichtigt oder unbeabsichtigt sowie umkehrbar oder unumkehrbar sein. Die Auswirkungen geben den negativen oder positiven Beitrag des Unternehmens zur nachhaltigen Entwicklung an.

B

Biodiversität oder biologische Vielfalt

Die Variabilität unter lebenden Organismen jeglicher Herkunft, darunter Land-, Meeres- und sonstige aquatische Ökosysteme und die ökologischen Komplexe, zu denen sie gehören. Dazu gehören Unterschiede bei genetischen, phänotypischen, phylogenetischen und funktionellen Attributen sowie zeitliche und räumliche Veränderungen der Abundanz und der Verbreitung innerhalb von und zwischen Arten, biologischen Gemeinschaften und Ökosystemen.

Biodiversitätsanalyse

Die Biodiversitätsanalyse ist die Untersuchung und Bewertung der Vielfalt von Arten, Genen und Ökosystemen in einem bestimmten Gebiet. Sie umfasst die Erfassung von Artenreichtum, Verteilung und Häufigkeit sowie die Analyse von Veränderungen der biologischen Vielfalt, um den Zustand und die Gesundheit von Ökosystemen zu verstehen und den Einfluss von menschlichen Aktivitäten oder Umweltveränderungen zu bewerten.

Blaue Wirtschaft

Die blaue Wirtschaft umfasst alle Wirtschaftszweige und Sektoren im Zusammenhang mit Ozeanen, Meeren und Küsten, unabhängig davon, ob sie in der Meeresumwelt (z. B. Schifffahrt, Fischerei, Energieerzeugung) oder an Land (z. B. Häfen, Werften, landgestützte Aquakultur und Algenproduktion sowie Küstentourismus) angesiedelt sind.

C

Carbon Accounting

Carbon Accounting, oder Kohlenstoffbilanzierung, ist der Prozess zur Erfassung, Messung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen, die durch die Aktivitäten eines Unternehmens, einer Organisation oder eines Projekts verursacht werden. Dabei werden direkte Emissionen (z. B. aus firmeneigenen Fahrzeugen) und indirekte Emissionen (z. B. aus Stromverbrauch oder Lieferketten) erfasst und in drei Kategorien (Scopes) unterteilt: Scope 1 für direkte Emissionen, Scope 2 für indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie und Scope 3 für weitere indirekte Emissionen wie Geschäftsreisen oder Lieferketten. Carbon Accounting folgt internationalen Standards wie dem Greenhouse Gas Protocol oder ISO 14064 und wird von Unternehmen eingesetzt, um Umweltauswirkungen zu analysieren und zu reduzieren – ein zunehmend geforderter Schritt von Investoren und Regulierungsbehörden.

CBAM

Der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) ist ein EU-Mechanismus, der CO₂-Kosten auf Importe aus Ländern ohne vergleichbare Klimaschutzauflagen erhebt. Er soll verhindern, dass Unternehmen Emissionen ins Ausland verlagern, und gilt für Produkte wie Stahl, Zement und Aluminium. Der CBAM wird schrittweise bis 2026 eingeführt und unterstützt die EU-Klimaziele.

(nachhaltigkeitsbezogene) Chance

Ungewisse Ereignisse oder Bedingungen in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Governance, die, falls sie eintreten, möglicherweise wesentliche positive Auswirkungen auf das Geschäftsmodell des Unternehmens oder seine Strategie, seine Fähigkeit zur Erreichung seiner Ziele und zur Schaffung von Werten haben können und daher seine Entscheidungen und die Entscheidungen seiner Geschäftspartner im Hinblick auf Nachhaltigkeitsaspekte beeinflussen können. Wie jede andere Chance werden auch nachhaltigkeitsbezogene Chancen als Kombination aus dem Ausmaß der Auswirkungen und der Eintrittswahrscheinlichkeit gemessen.

CO₂-Bilanzierung

Die CO₂-Bilanzierung ist der Prozess der Erfassung und Berechnung aller Emissionen von Kohlendioxid (CO₂) und anderen Treibhausgasen, die durch bestimmte Aktivitäten, Unternehmen, Produkte oder Organisationen entstehen. Sie dient dazu, den ökologischen Fußabdruck zu quantifizieren, um Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen zu entwickeln und den Klimaschutz voranzutreiben. Die Bilanz kann den gesamten Lebenszyklus eines Produkts oder Prozesses umfassen, von der Herstellung bis zur Entsorgung.

CO₂-Fußabdruck

Der CO₂-Fußabdruck ist eine Messgröße, die die Menge an Kohlendioxid (CO₂) und anderen Treibhausgasen angibt, die direkt oder indirekt durch menschliche Aktivitäten verursacht werden. Dazu gehören beispielsweise der Energieverbrauch, Verkehr, Ernährung oder Konsumverhalten. Der CO₂-Fußabdruck hilft zu verstehen, wie stark einzelne Personen, Unternehmen oder Produkte zum Klimawandel beitragen, und dient als Basis für Maßnahmen zur Reduktion dieser Emissionen.

CO₂-Kompensation

Die CO₂-Kompensation ist der Ausgleich von unvermeidbaren Kohlendioxid-Emissionen durch Investitionen in Projekte, die Treibhausgase reduzieren oder binden. Dies geschieht häufig durch Maßnahmen wie Aufforstung, den Ausbau erneuerbarer Energien oder den Schutz von Wäldern. Ziel ist es, die Menge der verursachten CO₂-Emissionen durch entsprechende Klimaschutzprojekte zu neutralisieren und so den eigenen CO₂-Fußabdruck auszugleichen.

CO₂-Preis

Der CO₂-Preis ist eine finanzielle Abgabe, die auf die Emission von Kohlendioxid (CO₂) und anderen Treibhausgasen erhoben wird, um den Klimaschutz zu fördern. Ziel ist es, den Ausstoß von Treibhausgasen durch wirtschaftliche Anreize zu reduzieren, indem die Verursacher für die von ihnen ausgestoßenen Emissionen zahlen müssen. Der CO₂-Preis kann durch Steuern oder Emissionshandelssysteme (wie den EU-Emissionshandel) festgelegt werden und soll Unternehmen und Verbraucher dazu motivieren, klimafreundlichere Entscheidungen zu treffen.

CO₂-Reduktion

Die CO₂-Reduktion bezeichnet die Verringerung von Kohlendioxid-Emissionen, um den Klimawandel zu bekämpfen. Dies geschieht durch Maßnahmen wie Energieeffizienz, bei der der Energieverbrauch gesenkt wird, sowie die Nutzung erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft. Zudem werden nachhaltige Mobilitätslösungen gefördert, etwa durch den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel und Elektromobilität. Auch Aufforstungsprojekte, bei denen Bäume gepflanzt werden, tragen zur CO₂-Bindung bei. Das übergeordnete Ziel der CO₂-Reduktion ist es, die globalen Temperaturen zu stabilisieren.

CO₂-Zertifikate

CO₂-Zertifikate sind handelbare Lizenzen, die Unternehmen das Recht einräumen, eine bestimmte Menge an Kohlendioxid (CO₂) oder anderen Treibhausgasen zu emittieren. Diese Zertifikate werden im Rahmen von Emissionshandelssystemen (wie dem EU-Emissionshandel) ausgegeben und sollen Anreize zur Reduktion von Emissionen schaffen. Unternehmen, die ihre Emissionen unter das zugewiesene Limit senken, können überschüssige Zertifikate verkaufen, während Unternehmen, die mehr emittieren möchten, zusätzliche Zertifikate erwerben müssen. Dies fördert kosteneffiziente Lösungen zur Reduzierung von Treibhausgasen und trägt zur Bekämpfung des Klimawandels bei.

CSRD - Corporate Social Responsibility Directive

Durch die neue EU-Richtlinie zur Unternehmens-Nachhaltigkeitsberichtserstattung wird die Berichtspflicht basierend auf der seit 2014 geltenden Richtlinie Non-Financial Reporting Directive (NFRD) erheblich ausgeweitet. Ziel ist, die Nachhaltigkeitsberichte vergleichbarer und verbindlicher zu gestalten. Die Anforderungen gelten ab dem 1. Januar 2024 für einen eingeschränkten Kreis und wird dann sukzessive erweitert.

D

Dekarbonisierung

Dekarbonisierung bezeichnet den Prozess der Reduzierung oder Eliminierung von Kohlendioxid (CO₂)-Emissionen aus wirtschaftlichen Aktivitäten, insbesondere durch den Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energiequellen. Ziel der Dekarbonisierung ist es, die Treibhausgasemissionen zu minimieren und somit den Klimawandel zu bekämpfen. Dies umfasst Maßnahmen wie den Ausbau erneuerbarer Energien, die Verbesserung der Energieeffizienz, die Förderung nachhaltiger Verkehrssysteme und die Implementierung von CO₂-Abscheidetechnologien.

DBM - Doppelte Wesentlichkeitsanalyse

Die doppelte Wesentlichkeit hat zwei Dimensionen: die Wesentlichkeit der Auswirkungen und die finanzielle Wesentlichkeit. Ein Nachhaltigkeitsaspekt erfüllt das Kriterium der doppelten Wesentlichkeit, wenn er unter dem Gesichtspunkt der Auswirkungen und/oder unter finanziellen Gesichtspunkten wesentlich ist.

E

EU-ETS - EU-Emissionshandelssystem

Das EU-Emissionshandelssystem ist ein zentraler Bestandteil der Klimapolitik der Europäischen Union zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Es wurde 2005 eingeführt und funktioniert nach dem Prinzip „Cap-and-Trade“. Das bedeutet, dass eine Obergrenze (Cap) für die Gesamtmenge an CO₂-Emissionen festgelegt wird, die von den am System teilnehmenden Unternehmen ausgestoßen werden darf.

Unternehmen erhalten oder ersteigern Emissionszertifikate, die ihnen das Recht geben, eine bestimmte Menge an CO₂ zu emittieren. Unternehmen, die ihre Emissionen unter dem zugewiesenen Limit halten, können überschüssige Zertifikate verkaufen, während Unternehmen, die mehr emittieren möchten, zusätzliche Zertifikate kaufen müssen. Dadurch wird ein finanzieller Anreiz geschaffen, die Emissionen zu senken und umweltfreundlichere Technologien zu entwickeln. Ziel ist es, die Klimaziele der EU zu erreichen und den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu fördern.

ESRS - European Sustainability Reporting Standards

Der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) ist ein Rahmenwerk, das von der Europäischen Union entwickelt wurde, um Unternehmen bei der Berichterstattung über Nachhaltigkeit zu unterstützen. Die Standards wurden im Rahmen der Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) eingeführt und zielen darauf ab, die Transparenz und Konsistenz der Informationen zu verbessern, die Unternehmen über ihre ökologischen, sozialen und governance-bezogenen (ESG) Leistungen bereitstellen.

Die ESRS beinhalten spezifische Anforderungen und Leitlinien zur Offenlegung von Nachhaltigkeitsdaten, um Investoren, Stakeholdern und der Öffentlichkeit ein besseres Verständnis der nachhaltigen Praktiken und Risiken von Unternehmen zu ermöglichen. Durch die Schaffung einheitlicher Berichtsstandards sollen auch Vergleiche zwischen Unternehmen und Branchen erleichtert werden.

EUDR - EU-Entwaldungsverordnung

Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) ist ein Gesetz der Europäischen Union, das den Import und Verkauf von Produkten verbietet, die mit Entwaldung und Waldschädigung in Verbindung stehen. Unternehmen müssen nachweisen, dass ihre Lieferketten „entwaldungsfrei“ sind, indem sie strenge Sorgfaltspflichten einhalten. Betroffene Produkte sind unter anderem Soja, Palmöl, Holz, Kaffee, Kakao und Rindfleisch sowie daraus hergestellte Erzeugnisse. Ziel der Verordnung ist es, die globale Abholzung zu verringern und somit den Klimaschutz sowie den Erhalt der Biodiversität zu fördern. 

EU Green Deal

Der im Jahr 2020 beschlossene EU Green Deal hat zum Ziel, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Bis 2030 sollen die Emissionen von Treibhausgasen um 55 % gegenüber 1990 reduziert werden.

EU-Taxonomie

Mit der EU-Taxonomie sollen nachhaltige Aktivitäten von Unternehmen nach einem einheitlichen System klassifiziert und vergleichbar gemacht werden. Somit ist die Taxonomie ein entscheidendes Instrument für den EU Green Deal, der die Klimaneutralität Europas bis 2050 ermöglichen soll.

G

GRI - Global Reporting Initative

Die Global Reporting Initative (GRI) ist ein weltweit anerkanntes Rahmenwerk, das jegliche Organisationen (Unternehmen, Regierungen und Nichtregierungsorganisationen) bei ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung unterstützt. Unter anderem enthält der Leitfaden KPIs, die ökologische, ökonomische und soziale Leistungen messbar machen.

Geschäftsbeziehung

Geschäftsbeziehungen sind die Beziehungen des Unternehmens zu Geschäftspartnern, Betrieben in seiner Wertschöpfungskette und anderen nichtstaatlichen oder staatlichen Stellen, die unmittelbar mit seinen Geschäftstätigkeiten, Produkten oder Dienstleistungen in Zusammenhang stehen. Geschäftsbeziehungen beschränken sich nicht auf direkte Vertragsverhältnisse. Sie umfassen auch indirekte Geschäftsbeziehungen innerhalb der Wertschöpfungskette des Unternehmens, die über die erste Ebene hinausgehen, sowie Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen oder Investitionen.

Green Claims Directive

Die Green Claims Directive ist eine EU-Richtlinie, die darauf abzielt, irreführende Umweltaussagen von Unternehmen zu regulieren und zu verhindern. Sie wurde entwickelt, um die Transparenz und Zuverlässigkeit von umweltbezogenen Ansprüchen zu erhöhen, die Verbraucher dazu anregen sollen, nachhaltige Produkte und Dienstleistungen zu wählen.

Die Richtlinie legt Anforderungen an die Beweise fest, die Unternehmen für ihre umweltbezogenen Behauptungen vorlegen müssen, und fordert eine einheitliche Kennzeichnung, um Verbraucher vor Täuschung zu schützen. Ziel ist es, das Vertrauen in grüne Ansprüche zu stärken und den Markt für nachhaltige Produkte zu fördern, indem sicherstellt wird, dass solche Claims klar, nachvollziehbar und auf verlässlichen Informationen basieren.

H

Handprint

Der Handprint ist ein Konzept, das den positiven ökologischen Einfluss von Individuen oder Organisationen beschreibt, im Gegensatz zum Footprint, der die negativen Umweltauswirkungen misst. Während der CO₂-Fußabdruck (Footprint) die Menge an Treibhausgasemissionen erfasst, die durch das Verhalten oder die Aktivitäten einer Person oder eines Unternehmens verursacht werden, betrachtet der Handprint die Möglichkeiten zur Förderung von Nachhaltigkeit und zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks.

Der Handprint umfasst Maßnahmen wie nachhaltige Praktiken, die Nutzung erneuerbarer Energien, Ressourcenschonung und Abfallvermeidung. Auch Aufforstungsprojekte zur CO₂-Bindung sowie die Sensibilisierung und Bildung anderer über nachhaltige Praktiken fallen darunter. Das Ziel des Handprints ist es, den positiven Einfluss auf die Umwelt zu maximieren und ein Bewusstsein für die eigene Verantwortung gegenüber der Natur zu schaffen.

Holozän

Das Holozän ist das aktuelle geologische Epoch, das vor etwa 11.700 Jahren nach dem Ende der letzten Eiszeit begann und bis heute andauert. Es ist Teil des Quartärs und zeichnet sich durch ein relativ stabiles Klima aus, das die Entwicklung und Ausbreitung der menschlichen Zivilisation begünstigte. Während des Holozäns erlebte die Erde signifikante ökologische Veränderungen, einschließlich der Zunahme von Pflanzen- und Tierarten sowie der Entstehung von Landwirtschaft und Urbanisierung durch Menschen. Die Epoche ist auch gekennzeichnet durch den menschlichen Einfluss auf die Umwelt, der in jüngerer Zeit durch Faktoren wie Urbanisierung, Industrialisierung und Klimawandel zunehmend ausgeprägt wurde.

I

IDW PS 880

IDW PS 880 ist ein Prüfungsstandard des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) und beschreibt die Anforderungen an eine Prüfung zur Angemessenheit und Wirksamkeit eines internen Kontrollsystems (IKS) bei IT-Systemen. Er wird häufig im Zusammenhang mit der Prüfung von IT-gestützten Prozessen und der IT-Compliance eingesetzt und umfasst sowohl die Bewertung der IT-Systeme als auch der entsprechenden Kontrollen.

Der IDW PS 880 ist speziell für Softwareentwickler und Anbieter von IT-Systemen relevant, da er die Anforderungen an die Qualität und Sicherheit von Softwareprodukten beschreibt, die in betrieblichen Anwendungen eingesetzt werden. Typische Prüfziele betreffen die Sicherheit, Integrität, Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit des Systems, sodass die Prüfer die Einhaltung dieser Kriterien in der Software bestätigen können.

Interessenträger

Personen oder Gruppen, die das Unternehmen beeinflussen oder von ihm beeinflusst werden können. Es gibt zwei Hauptgruppen von Interessenträgern:

i. betroffene Interessenträger: Einzelpersonen oder Gruppen, deren Interessen von den Tätigkeiten des Unternehmens und seinen direkten und indirekten Geschäftsbeziehungen in seiner gesamten Wertschöpfungskette betroffen sind oder betroffen sein könnten, sei es auf positive oder negative Weise, und

ii. Nutzer von Nachhaltigkeitserklärungen: Hauptnutzer der allgemeinen Finanzberichterstattung (bestehende und potenzielle Investoren, Kreditgeber und andere Gläubiger, einschließlich Vermögensverwalter, Kreditinstitute, Versicherungsunternehmen) sowie andere Nutzer, einschließlich der Geschäftspartner, Gewerkschaften und Sozialpartner des Unternehmens, der Zivilgesellschaft sowie Nichtregierungsorganisationen, Regierungen, Analysten und Wissenschaftler. Einige Interessenträger können zu beiden Gruppen gehören.

ISO 14001

Die Umweltmanagementsystemnorm ISO 14001 legt die Anforderungen für ein Umweltmanagementsystem fest. Mit solchen lassen sich die Umweltleistungen eines Unternehmens verbessern oder rechtliches und sonstige Verpflichtungen, beispielsweise im Zuge der EU-Taxonomie, erfüllen.

ISO 27001

Die ISO/IEC 27001 ist eine international anerkannte Norm für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS). Sie legt fest, wie Unternehmen ihre Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen systematisch schützen können.

ISO 27001 definiert Anforderungen an Risikomanagement, Sicherheitsrichtlinien und Zugriffskontrollen und unterstützt Unternehmen, Bedrohungen zu identifizieren und Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren. Eine Zertifizierung zeigt, dass das Unternehmen hohe Standards in der Informationssicherheit einhält und regelmäßig überprüft.

K

Kipppunkte

Kipppunkte sind kritische Schwellenwerte in einem System, bei deren Überschreitung es zu abrupten und oft irreversiblen Veränderungen kommt. Im Kontext des Klimas und der Umwelt beziehen sich Kipppunkte auf Punkte, an denen kleine Änderungen in den Bedingungen zu drastischen und plötzlichen Veränderungen in den Ökosystemen oder Klimamustern führen können.

Beispiele für Kipppunkte im Klimasystem sind das Abschmelzen von Eisschilden, wie dem grönländischen Eisschild, was zu einem drastischen Anstieg des Meeresspiegels führen könnte. Auch die Schmelze von Permafrost kann große Mengen an Treibhausgasen wie Methan freisetzen und somit den Klimawandel beschleunigen. Darüber hinaus kann die Abholzung großer Waldflächen zur Desertifikation führen und die Biodiversität gefährden.

Das Verständnis von Kipppunkten ist entscheidend für die Klimaforschung, da sie Hinweise darauf geben, wie nah wir an potenziell katastrophalen Veränderungen sind und welche Maßnahmen notwendig sind, um diese zu vermeiden.

L

Lieferkette

Das gesamte Spektrum der Tätigkeiten oder Prozesse, die von dem Unternehmen vorgelagerten Betrieben durchgeführt werden, die Produkte oder Dienstleistungen bereitstellen, die bei der Entwicklung und der Erzeugung der eigenen Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens verwendet werden. Dazu gehören vorgelagerte Unternehmen, mit denen das Unternehmen in einer direkten Beziehung steht (häufig als erstrangiger Lieferant bezeichnet), und Einrichtungen, mit denen das Unternehmen eine indirekte Geschäftsbeziehung unterhält.

LkSG - Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) ist ein deutsches Gesetz, das am 1. Januar 2023 in Kraft trat. Es verpflichtet Unternehmen dazu, ihre Lieferketten auf menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken zu überprüfen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um diese Risiken zu minimieren. Hier sind die wichtigsten Punkte des LkSG:

  1. Anwendungsbereich: Das Gesetz gilt zunächst für Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern, ab 2024 auch für Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern.
  2. Sorgfaltspflichten: Unternehmen müssen eine Risikoanalyse durchführen, um mögliche Menschenrechtsverletzungen und Umweltgefährdungen in ihren Lieferketten zu identifizieren. Sie sind verpflichtet, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diese Risiken zu verhindern, zu minimieren oder zu beheben.
  3. Berichterstattung: Jährlich müssen die Unternehmen über ihre Maßnahmen und die Ergebnisse der Risikoanalysen berichten. Dies sorgt für Transparenz und ermöglicht es Stakeholdern, die Sorgfaltspflichten der Unternehmen nachzuvollziehen.
  4. Haftung: Das Gesetz sieht auch Haftungsregelungen vor. Wenn Unternehmen ihrer Sorgfaltspflicht nicht nachkommen, können sie zur Verantwortung gezogen werden.

Das LkSG zielt darauf ab, die Menschenrechte und Umweltstandards in globalen Lieferketten zu verbessern und ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger und verantwortungsbewusster Unternehmensführung.

N

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist ein Konzept, das darauf abzielt, die Bedürfnisse der gegenwärtigen Generationen zu befriedigen, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Es umfasst ökologische, soziale und wirtschaftliche Dimensionen und strebt ein Gleichgewicht zwischen diesen Bereichen an.

Nachhaltigkeitsberichterstattung

Nachhaltigkeitsberichterstattung bezeichnet den Prozess, durch den Unternehmen und Organisationen Informationen über ihre ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen sammeln, analysieren und veröffentlichen. Das Ziel dieser Berichterstattung ist es, Transparenz über die Nachhaltigkeitspraktiken und -leistungen eines Unternehmens zu schaffen und Stakeholder wie Kunden, Investoren und die Öffentlichkeit über dessen Fortschritte und Herausforderungen zu informieren.

 

O

Ökosystem(e)

Der UN Global Compact ist eine freiwillige Initiative der Vereinten Nationen, die Unternehmen und Organisationen dazu ermutigt, grundlegende Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsstandards, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung zu unterstützen und umzusetzen.

P

Pariser Klimaabkommen

Das Pariser Klimaabkommen ist ein internationaler Vertrag, der 2015 auf der UN-Klimakonferenz in Paris verabschiedet wurde. Sein Hauptziel ist es, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, idealerweise auf maximal 1,5 Grad Celsius.

Die unterzeichnenden Länder haben sich verpflichtet, nationale Klimaschutzpläne (NDCs) vorzulegen, die ihre spezifischen Emissionsreduktionen festlegen. Zudem wird die Unterstützung für Entwicklungsländer gefördert, um ihnen beim Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels zu helfen.

Das Abkommen stellt einen bedeutenden Schritt in der globalen Klimapolitik dar, da es einen breiten Konsens unter den Ländern schafft und einen flexiblen Rahmen für die Bekämpfung des Klimawandels bietet.

Planetare Grenzen

Planetare Grenzen sind ökologische Schwellenwerte, die die sicheren Betriebsbedingungen für das Erdsystem definieren. Sie umfassen kritische Bereiche wie Klimawandel, Biodiversität, Wasserressourcen und chemische Verschmutzung. Das Überschreiten dieser Grenzen kann zu irreversiblen Umweltschäden und systemischen Veränderungen führen, weshalb die Einhaltung dieser Grenzen entscheidend für die langfristige Stabilität des Planeten ist.

R

(nachhaltigkeitsbezogene) Risiken

Ungewisse Ereignisse oder Bedingungen in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Governance, die, falls sie eintreten, möglicherweise wesentliche negative Auswirkungen auf das Geschäftsmodell des Unternehmens und seine Strategie, seine Fähigkeit zur Erreichung seiner Ziele und zur Schaffung von Werten haben können und daher seine Entscheidungen und die Entscheidungen seiner Geschäftsbeziehungen im Hinblick auf Nachhaltigkeitsaspekte beeinflussen können. Wie jedes andere Risiko sind nachhaltigkeitsbezogene Risiken eine Kombination aus dem Ausmaß der Auswirkungen und der Eintrittswahrscheinlichkeit.

S

SBTi - Science-Based Targets Initiative

Die Science-Based Targets Initiative (SBTi) ist eine globale Initiative, die Unternehmen und Organisationen dabei unterstützt, wissenschaftlich fundierte Ziele zur Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen festzulegen. Ziel ist es, die Emissionen in Einklang mit den Klimazielen des Pariser Abkommens zu bringen, insbesondere der Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius, idealerweise auf maximal 1,5 Grad Celsius. Die SBTi bietet Unternehmen Leitlinien und Standards, um ihre Emissionsziele zu entwickeln und zu validieren. Dies umfasst sowohl kurz- als auch langfristige Zielvorgaben und berücksichtigt verschiedene Sektoren und Unternehmensgrößen. Durch die Festlegung von wissenschaftlich fundierten Zielen sollen Unternehmen nicht nur ihren eigenen ökologischen Fußabdruck reduzieren, sondern auch zu einer umfassenderen Transformation der Wirtschaft beitragen, um den globalen Klimazielen gerecht zu werden. Die Initiative fördert Transparenz und Rechenschaftspflicht und ermöglicht es Stakeholdern, die Fortschritte der Unternehmen zu verfolgen.

U

Übergangsplan

Ein spezieller Aktionsplan, der von dem Unternehmen im Zusammenhang mit einer strategischen Entscheidung angenommen wird und Folgendes zum Gegenstand hat:

i. ein politisches Ziel und/oder

ii. einen unternehmensspezifischen Aktionsplan, der als strukturiertes Bündel von Zielen und Maßnahmen organisiert ist und mit einer zentralen strategischen Entscheidung, einer wesentlichen Änderung des Geschäftsmodells und/oder besonders wichtigen Maßnahmen und zugewiesenen Ressourcen verknüpft ist.

W

Wertschöpfungskette

Das gesamte Spektrum der Tätigkeiten, Ressourcen und Beziehungen im Zusammenhang mit dem Geschäftsmodell des Unternehmens und dem externen Umfeld, in dem es tätig ist. Eine Wertschöpfungskette umfasst die Tätigkeiten, Ressourcen und Beziehungen, die das Unternehmen nutzt und auf die es angewiesen ist, um seine Produkte oder Dienstleistungen von der Konzeption über die Lieferung und den Verbrauch bis zum Ende der Lebensdauer zu gestalten. Zu den einschlägigen Tätigkeiten, Ressourcen und Beziehungen gehören Folgende:

i. diejenigen im Rahmen der eigenen Geschäftstätigkeit des Unternehmens, z. B. Personalwesen,

ii. diejenigen entlang seiner Liefer-, Vermarktungs- und Vertriebskanäle, z. B. Beschaffung von Materialien und Dienstleistungen sowie Verkauf und Lieferung von Produkten und Dienstleistungen, und

iii. das finanzielle, geografische, geopolitische und regulatorische Umfeld, in dem das Unternehmen tätig ist.

Die Wertschöpfungskette umfasst Akteure, die dem Unternehmen vor- und nachgelagert sind. Ein vorgelagerter Akteur bietet Produkte oder Dienstleistungen an, die bei der Entwicklung der eigenen Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens verwendet werden (z. B. Lieferanten). Betriebe, die dem Unternehmen nachgelagert sind, erhalten Produkte oder Dienstleistungen von dem Unternehmen (z. B. Vertreiber, Kunden). In ESRS wird der Begriff „Wertschöpfungskette“ im Singular verwendet, auch wenn anerkannt wird, dass Unternehmen über mehrere Wertschöpfungsketten verfügen können.

Z

ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften

Der ZNU-Standard „Nachhaltiger Wirtschaften“ ist ein Zertifizierungsstandard, der von dem Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) der Universität Witten/Herdecke entwickelt wurde. Er dient Unternehmen als praxisnahes Werkzeug, um nachhaltiges Wirtschaften systematisch in ihre Prozesse zu integrieren und kontinuierlich zu verbessern. Der Standard berücksichtigt ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeitsaspekte und richtet sich branchenübergreifend an Unternehmen, die ihr Engagement für Nachhaltigkeit glaubhaft und nachprüfbar dokumentieren möchten.

Disclaimer

Das vorliegende Diskussionspapier bietet eine Übersicht des aktuellen öffentlich zugänglichen Wissens. Alle Informationen wurden sorgfältig recherchiert, werden jedoch ohne Rechtsverbindlichkeit bereitgestellt.

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